• Was versteht man unter einem Nabelbruch/einer Nabelhernie?

    Ein Nabelbruch ist die Ausstülpung von Eingeweide im Nabelbereich. Frauen sind bis zu 5mal häufiger betroffen als Männer. Als Risikofaktoren gelten u.a. vorausgegangene Schwangerschaften und Übergewicht.

  • Wie wird ein Nabelbruch/eine Nabelhernie diagnostiziert?

    Häufig fällt ein Nabelbruch dem Patienten durch eine Schwellung im Bereich des Nabels auf. Diese kann jedoch fehlen und der Bruch macht sich nur durch Schmerzen bemerkbar.
    Durch eine klinische Untersuchung kann ein Bruch häufig direkt festgestellt werden, sollte dies nicht eindeutig gelingen wird regelhaft eine dynamische Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Hierbei kann mit hoher Sicherheit ein Bruch nachgewiesen werden. Eine MRT wird in der Regel nur zum Ausschluss einer anderen Ursache benötigt.

  • Muss ein Nabelbruch operiert werden?

    Wie bei jedem Bauchwandbruch, besteht auch bei der Nabelhernie die Gefahr, dass sich durch eine plötzliche Druckerhöhung (z.B. Husten oder Niesen) im Bauchraum Eingeweide im Bruch einklemmen und durch eine Durchblutungsstörung Schaden erleiden. Dies stellt einen ernsthaften Notfall dar und muss sofort behandelt werden! Die Häufigkeit eines Einklemmens liegt bei einer Nabelhernie bei ca. 30%!
    Um diese Situation schon im Vorfeld zu vermeiden sollte jeder Bruch operiert werden.
    Zur Behandlung der Bauchwandbrüche stehen heutzutage viele operative Möglichkeiten zur Verfügung. Gemeinsam ist allen Verfahren das Ziel, eine stabile Bauchwand zu erreichen. Ob hier herkömmliche Nahtverfahren oder das Einbringen eines bleibenden Kunststoffnetzes erforderlich ist, muss individuell für jeden Patienten entschieden werden.

  • Welche Operationsverfahren gibt es?

    Individuell an die Bedürfnisse eines jeden Patienten wird das Operationsverfahren gewählt. Verfahren ohne Kunststoffnetz kommen in der Regel bei kleinen Brüchen, deren Lücke eine Größe von 1,5cm im Durchmesser nicht überschreitet in Frage. Bei größeren Lücken ist die Einlage eines bleibenden Kunststoffnetzes erforderlich.
    Diese Eingriffe werden in der Regel kurzstationär erbracht, die netzfreien Nahtverfahren werden ambulant durchgeführt.

  • Was ist nach der Operation zu beachten?

    Direkt nach der Operation und abklingen der Narkose kann unter Aufsicht mit der Mobilisation begonnen werden. Auch die Nahrungsaufnahme und Trinken sind zeitnah möglich.
    Postoperative Schmerzen sind im Normalfall gering und sprechen sehr gut auf herkömmliche Schmerzmittel an. Bei stärkeren Schmerzen werden diese über einen Tropf verabreicht.
    Häufig ist eine Entlassung aus der kurzstationären Behandlung bereits am Folgetag nach der Operation möglich.
    Duschen ist nach 3 Tagen möglich, das Schutzpflaster sollte nach dem Duschen erneuert werden. Baden ist in den ersten 10 Tagen nicht zu empfehlen.
    In den ersten 14 Tagen nach dem Eingriff ist eine körperliche Schonung erforderlich. Kleinere Aktivitäten, wie Spazierengehen und eine Kleinigkeit Einkaufen sind jedoch erlaubt. Nach 14 Tagen können diese Aktivitäten schrittweise bis zur Belastungsgrenze erhöht werden, diese ist individuell unterschiedlich und dort erreicht, wo Beschwerden auftreten, eine besondere Gewichtsgrenze gibt es nicht.
    Das Auftreten eines Blutergusses kann nicht immer verhindert werden. Diese sind im Normalfall harmlos und lösen sich innerhalb der ersten 6 Wochen nach der Operation selbstständig auf. Ein Taubheitsgefühl im Operationsgebiet kann auftreten, auch diese sind regelhaft rückläufig und harmlos.
    Sollte es nach der Operation zu Beschwerden oder Fragen kommen, scheuen Sie sich nicht uns aufzusuchen und anzusprechen. Eine ärztliche Kontrolle ist regelhaft in der ersten Woche nach der Operation geplant, weitere Kontrollen werden individuell geplant.